Maro-Rettung in Aussicht gestellt

Die Hoffnung wächst

Eine erste Hürde ist geschafft und ein Insolvenzplan aufgestellt – Online-Infoveranstaltung findet statt

In Windach sind 15 Wohnparteien betroffen, von denen jeweils mindestens eine Person Mitglied der Genossenschaft ist: Die Insolvenz der Maro (Gesellschaft für selbstbestimmtes und nachbarschaftliches Wohnen eG) hat bei vielen Bewohnern des Mehrgenerationen-Hauses „Alter Pfarrhof“ in der Landsberger Straße 4 bzw. Pfarrgasse 2 ernsthafte Sorgen um die Zukunft verursacht. Jetzt könnte der ausgearbeitete Insolvenzplan mit einer entsprechenden Fortführungsprognose einen Weg zur Lösung der Probleme aufzeigen.

In finanzielle Schieflage geraten

Diese begannen den Berichten zufolge mit der Rücknahme einer Finanzierungszusage für ein Projekt in Landsham im Landkreis Ebersberg. Maro geriet danach in finanzielle Schieflage und musste Insolvenz anmelden. Betroffen sind – wie auch die Windacher Mitbürger – rund 700 Mieterinnen und Mieter der sozialen Genossenschaft. Sie sind in der Regel wie auch in Windach durch den Kauf von Genossenschaftsanteilen nicht nur zu Mitgliedern der Genossenschaft und Mieter der Wohnungen geworden, sondern, so ist auf der Website von Maro zu lesen, auch zu Miteigentümern. Je nach Wohnmodell erfolgt bei Maro die Vergabe der Wohnungen (zur Miete) an Genossenschaftsmitglieder nach speziell ausgearbeiteten Kriterien.

Unterschriften wurden gesammelt

Nach Bekanntwerden der Insolvenz wurden sofort Aktivitäten zur Abwendung bzw. Minderung des Schadens entwickelt. So sammelte man zum Beispiel Unterschriften von Genossenschaftsmitgliedern aus dem Landkreis Landsberg – natürlich auch in Windach, die dann von einer Abordnung der Mitglieder und von Bürgermeister Richard Michl aus Windach an den Landsberger Landtagsabgeordneten Alex Dorow (CSU) übergeben wurden. Dieser kann sich inzwischen freuen, dass die Vorstellung des Insolvenzplans unmittelbar bevorsteht. Auch die Landtagsabgeordnete der Grünen, Gabriele Triebel aus Kaufering, hatte sich für die Rettung der Maro eingesetzt.

Absichtserklärungen abgegeben

Die Gesellschaft selbst hat eine Aktion zur „Einwerbung“ neuer Mittel initiiert. Auf der Website www.maro-retten.de  wird der Plan beschrieben: Bis zum Herbst sollen rund fünf Millionen Euro aufgebracht werden, und zwar von den Maro Mitgliedern und Miteigentümern. Durch die Absichtserklärung zur Bezahlung eines bestimmten Betrages für das Erwerben zusätzlicher Anteile oder durch das Anbieten von Darlehen verpflichten sie sich zur späteren Einzahlung an einen Treuhänder. Da tatsächlich bis Ende August mit den vorliegenden Zusagen eine Marke von 3,8 Millionen Euro erreicht werden konnte, wurde vom Gericht die Genehmigung zur Aufstellung eines Insolvenzplans erteilt und von den Banken Bereitschaft signalisiert, an der Fortführung der Kredite zu arbeiten. Die letztendlich erforderlichen rund fünf Millionen sind zur Bedienung der Kosten notwendig, vor allem dem Bezahlen von Handwerkerrechnungen und natürlich auch den Verfahrenskosten. Bei einer telefonischen Nachfrage bei Maro wurde uns bestätigt, dass der Insolvenzplan bis Mitte der 38. Woche fertiggestellt wird. Bei einer Online-Veranstaltung sowie postalisch sollten dann die Mitglieder über alle Modalitäten informiert werden. Danach soll die Überweisung der per Absichtserklärung genannten Beträge auf ein Treuhandkonto erfolgen. Bei Erreichen des notwendigen Betrages, kann der Plan an das Gericht eingereicht werden.

Petra Bäuerle