Nach insgesamt 45 Schuljahren und 90 000 geradelten Kilometern als Lehrer und Konrektor ist nun Schluss
MM – das könnte „Memmingen, Messieurs, Micky Maus-Magazin“ oder, wenn man an die Grundschule Windach schaut, ganz einfach „Maximilian Mirlach“ bedeuten. Diese beiden Buchstaben stehen schon seit 1989 für den Lehrer, der damals zum 01. August an die Volksschule Windach wechselte und an der Hauptschule unterrichtete.
1979 nahm Maximilian Mirlach seinen Dienst als Lehramtsanwärter an der Hauptschule an der Ludwig-Thoma-Straße in Dachau auf. 1982 wurde er an dieser Schule ins Beamtenverhältnis übernommen und verblieb dort bis Juli 1989, um zum 01. August an die Windacher Volksschule zu wechseln.
Schnell machte er sich in Windach und Umgebung einen Namen: Denn Mirlach engagierte sich in vielen Bereichen und ist bis heute weder aus dem Eresinger Musikverein noch dem Ulrichsfest wegzudenken. Sein markantes Lachen und seine Sprüche wurden ebenso zu seinem Markenzeichen. Als er beispielsweise bei der Schließung der Windacher Teilhauptschule an die Grundschule wechselte, und zukünftig nur im Turnus der 3. und 4. Klassen unterrichtete, betonte er immer: „Ich heiße MirLACH und nicht MirWEIN, Lach` mit Mirlach“! Charakteristisch für ihn waren zusätzlich seine täglichen Fahrten mit dem Fahrrad: Wenn es jemanden gab, der bei Wind und Wetter morgens von Eresing durch das Pflaumdorfer Moos nach Windach in die Schule radelte, dann handelte es sich um den Konrektor. 36 Jahre lang nahm er mit seinem Drahtesel den ewig gleichen Weg auf sich, doch im Gegensatz zu ihm mussten die fahrbaren Untersätze aufgrund von Verschleißerscheinungen regelmäßig zu den runden Geburtstagen erneuert werden. Rechnet man die Jahre und die geradelten Kilometer zusammen ergibt sich daraus eine stolze Summe von rund 90 000 Kilometern, die er mit dem Fahrrad zurücklegte. Allein dafür müsste er eine Ehrenurkunde von der Kampagne Stadtradeln erhalten. Würde man Maximilian Mirlach an der Grundschule von Kindern beschreiben lassen, kämen Schlagworte wie „groß“, „witzig“ und „mag Mathe besonders gerne“, während bei den Kolleginnen und Kollegen Begriffe wie „Fotograf bei Schulveranstaltungen“, „Kümmelsemmeln“ und „Konrektor“ oder „der Mann für die Technik“ fallen würden. Rechnet man auch hier den regelmäßigen Genuss der Semmeln auf die Jahre an der Schule hoch, sprächen wir von 16 000 Teiglingen. Den Titel „Konrektor 1“darf Mirlach seit dem 18.11.15 tragen, nachdem er ab dem 01.08.15 zunächst Stellvertretung der Schulleitung war. So arbeitete er zuerst noch mit Erich Bachmaier zusammen, bis sich dieser zum Ende des Schuljahres 21/22 in den Ruhestand verabschiedete. Zusammen mit Barbara Döppl, die anschließend als Rektorin nachrückte, bildete Maximilian Mirlach ein neues Team. Seit 2018 übernahm Mirlach außerdem den Posten der örtlichen Vertrauensperson schwerbehinderter Lehrkräfte für die Gesundheit der Grund- und Mittelschulen innerhalb des Staatlichen Schulamtes Landkreis Landsberg am Lech.
Als er mit seiner Klasse aufgrund der Sanierungsarbeiten und des Platzmangels an der Schule aus dem Schulhaus in einen Container umziehen musste, tauften die Kolleginnen und Kollegen das Klassenzimmer im Außenbereich liebevoll „Maximilianeum“. Um ihm den Aufenthalt dort besonders schmackhaft zu machen, brachten sie zusätzlich ein entsprechendes Schild an, womit ihm schon vorab ein Denkmal an der Schule gesetzt wurde.
Wer nun auf die Stelle als Konrektor von Mirlach an der Grundschule Windach nachrückt, ist inzwischen bekannt: Es handelt sich um Andrea Bode, die schon früher an der Grundschule als Lehrerin tätig war und nun als „alte“, eingesessene Kollegin an die Schule zurückkehrt.
Abschließend wünschen wir Herrn Mirlach vor allem viel Gesundheit, Ruhe und Erholung, sowie Zeit für seine Familie, Hobbys und weite Spaziergänge mit dem Hund, als auch alles Gute für die neue Lebensphase im Ruhestand.
(© Helen Herrmannsdörfer)