Zur Aufarbeitung der Sitzpolster wurde der Erlös des Windacher Advents 2024 verwendet – Besonderer Dank an Erich Schneider
Im Jahr 2014 wurde die Bestuhlung des Pfarrsaals im Pfarrzentrum Maria am Wege erneuert. Man entschied sich damals für einen optisch „schlanken“ Stuhl mit einem Metallrahmen, einer weißen Rückenlehne und einem dunkelgrauen Sitzpolster. Insgesamt wurden 180 Stühle beschafft, um auch für größere Veranstaltungen gewappnet zu sein. Lange Zeit haben diese Stühle gute Dienste geleistet, bevor sich vor ca. zwei Jahren bei allen Stühlen nach und nach die oberste Schicht des Bezugs abzulösen begann. Nach jeder Veranstaltung lagen größere und kleinere dunkle Fetzen auf dem Boden des Pfarrsaals verteilt und schnell war klar, dass der Bezug der Sitzpolster erneuert werden musste.
Unerwartet hohe Kosten beim Hersteller
Im Herbst 2024 beschlossen die Kirchenverwaltung und die ortsansässigen Vereine, den Erlös des Windacher Advents 2024 für die Erneuerung der Sitzpolster zu verwenden. Alle Beteiligten waren sich sicher, dass der zu erwartende Betrag für einen erfolgreichen Abschluss des Projektes ausreichen würde. Anfang 2025 kam dann die Ernüchterung: Eine Anfrage beim Hersteller der Stühle ergab, dass dieser ausschließlich neue Sitzflächen liefern wollte und diese insgesamt mehr gekostet hätten, als seinerzeit die kompletten Stühle. Selbst neue Stühle eines anderen Herstellers wären noch etwas günstiger gewesen, hätten das vorhandene Budget aber trotzdem deutlich überstiegen.
Unterstützung durch zahlreiche Helfer
Auf der Suche nach Alternativen fragte man auch bei Erich Schneider an, der in Windach ein Raumausstattungsunternehmen betreibt. Er bot spontan an, die Sitzpolster in seiner Werkstatt neu zu beziehen und unterstützte die Kirchenverwaltung auch bei der Suche nach einem geeigneten Bezugsstoff. Nachdem alle Vorbereitungen getroffen und der Stoff bestellt war, konnte es mit dem Zerlegen der Stühle und der Sitzflächen losgehen. Zahlreiche Helfer fanden sich an einem Samstagvormittag im Pfarrsaal ein und machten sich an die mühsame Arbeit. Nach dem Zerlegen der Stühle mussten an jeder Sitzfläche ca. 100 Klammern einzeln mit Schraubenzieher und Zange entfernt werden. Trotzdem schaffte man an dem Tag deutlich mehr als die ursprünglich angepeilten 60 Stühle. Die Sitzflächen wurden dann zusammen mit den Schaustoffpolstern in die Werkstatt von Erich Schneider gebracht, der sie dort in mehreren Tranchen fachmännisch neu bezog.
Alle Polster neu bezogen
Beim nächsten Helfertreffen wurden dann zuerst die neuen Sitzpolster auf die Stuhlrahmen montiert. Anschließend wurden weitere Stühle zerlegt, was durch die bereits vorhandene Übung schneller als beim ersten Termin von statten ging. Am Ende des Tages waren alle übrigen Stühle zerlegt und noch einmal gingen knapp 100 Sitzflächen zu Erich Schneider.
Mittlerweile ist das Neubeziehen der Polster abgeschlossen und zwei Drittel der Bestuhlung wieder einsatzbereit. Die restlichen Stühle werden noch in den kommenden Wochen montiert und können dann wieder ihrer Bestimmung übergeben werden.
Danke an Vereine, Helder und Erich Schneider
Die Kirchenverwaltung bedankt sich an dieser Stelle noch einmal bei den Windacher Vereinen, die einen Großteil ihres Verkaufserlöses aus dem Windacher Advent 2024 für diese Aktion zur Verfügung gestellt haben. Unser Dank gilt auch allen Helfern, die in vielen Arbeitsstunden die Stühle zerlegt und anschließend wieder montiert haben. Ein besonderer Dank geht an Erich Schneider, der alle 180 Sitzflächen neu bezogen hat. Seiner Arbeit ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Stühle im Pfarrsaal wieder wie neu aussehen. Außerdem werden die neuen Polster dank des qualitativ hochwertigen Bezugsstoffes jetzt sicher länger halten, als das Original.
Für die Statistiker unter den Lesern:
Für die neuen Sitzpolster wurden
– 57 laufende Meter Bezugsstoff und 30 m Abdeckflies verarbeitet
– ca. 20.000 Klammern von Hand entfernt und ebenso viele wieder verarbeitet
– insgesamt ca. 200 Arbeitsstunden durch die Helfer und Erich Schneider geleistet
– etliche Wasser, Cappuccinos und Espressos getrunken (ein paar Bier waren auch dabei) sowie
– zahlreiche Pizzen „verdrückt“
Werner Lindner
Fotos: Sabrina Wäcker



