Wettstreit um neue Feuerwehrfrauen und -männer

Sieben Freiwillige Feuerwehren aus Windach, Finning, Eresing wollen neue aktive Ehrenamtliche gewinnen

 

Viele Feuerwehren suchen neue Mitglieder – sicher aber nur wenige so kreativ wie die Brandschützer in den Gemeinden Finning, Eresing und Windach (Landkreis Landsberg). In einer bislang in Bayern wohl einmaligen Mitgliedergewinnungsaktion treten die Feuerwehren der Gemeinden – eigentlich seit über 45 Jahren friedlich in einer Verwaltungsgemeinschaft vereint – in den Wettstreit. Unter dem Motto „Die große Feuerwehr Challenge“ haben sie sich mit einem großen Augenzwinkern den Kampf angesagt. Die Challenge entscheidet die Gemeinde für sich, die bis Ende des Jahres die meisten neuen Feuerwehrfrauen und -männer für den aktiven Dienst gewinnen kann. Der offizielle Startschuss zur Feuerwehr Challenge fiel bei einer Veranstaltung im Mai im Beisein von Michael Klotz (Erster Bürgermeister Gemeinde Eresing), Richard Michl (Erster Bürgermeister Gemeinde Windach) und Siegfried Weißenbach (Erster Bürgermeister Gemeinde Finning) am Sitz der Verwaltungsgemeinschaft im Windacher Rathaus.

Die sieben beteiligten Wehren

Beteiligt am Wettstreit sind im Team Eresing die FFW Eresing und die FFW Pflaumdorf, im Team Windach die FFW Windach, die FFW Hechenwang und die FFW Schöffelding sowie im Team Finning die FFW Finning und FFW Entraching. Mit welchen Aktionen und Veranstaltungen konkret die Feuerwehren auf sich aufmerksam machen wollen – hier ließen sich die Wettstreiter noch nicht in die Karten blicken. Eines ist aber klar: Für den „heißesten Wettstreit des Jahres“ brauchen die sieben Wehren natürlich die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger. „Wir haben eine gute Partnerschaft, ein freundschaftliches Verhältnis untereinander“, betont Arnd Rochell, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Finning. „Im Sinne einer gesunden Rivalität zwischen Nachbargemeinden will den Wettstreit aber natürlich trotzdem niemand verlieren.“

Wetteinsatz: Ein Feuerwehrtag mit viel Spaß

Dafür sorgt nicht zuletzt auch der Wetteinsatz.: Die beiden Feuerwehren, die die wenigsten Neumitglieder verzeichnen können, werden einen Feuerwehrtag voller Spaß und Lernen im Kindergarten der Gewinnergemeinde veranstalten. „Das ist der öffentliche Teil, der der Allgemeinheit zugutekommt“, schmunzelt Arnd Roschell. Intern kommt eventuell noch die Wäsche eines Feuerwehrfahrzeugs der Gewinnergemeinde durch die beiden Verlierer hinzu. Die Feuerwehren appellieren ans Wir-Gefühl: „Wir hoffen, dass die Challenge bei dem ein oder anderen das Feuer und die Begeisterung für den ehrenamtlichen Dienst entfacht. Vielleicht braucht es ja nur noch einen kleinen Schubser genau den wollen wir mit unserer Challenge geben. Wer also schon länger mit dem Gedanken spielt, in die Feuerwehr zu gehen – jetzt ist definitiv der richtige Zeitpunkt dafür“, sagt Marcus Karl, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Windach.

Mitmachen kann wirklich jeder

Davon überzeugen, dass die Feuerwehr wertvolle Arbeit leistet und wichtig für die Sicherheit ist, müsse man jedenfalls nicht. „Alle kennen die Feuerwehr, alle finden die Feuerwehr irgendwie gut, aber längst nicht alle wissen, wie eine Freiwillige Feuerwehr eigentlich funktioniert. Zum Beispiel welche Aufgaben wir haben, wer dazukommen kann, wie hoch der Zeitaufwand ist“, so Matthias Reiter, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Eresing. „Unser Ziel ist es, dass sich die Leute mit uns beschäftigen und einfach mal darüber nachdenken, ob das Thema Freiwillige Feuerwehr nicht etwas für sie wäre.“ Im Fokus der Feuerwehren stehen Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und zirka 55 Jahren. „Mitmachen kann jeder, wirklich jeder“, betont Matthias Reiter. Besondere Vorkenntnisse oder eine überdurchschnittliche sportliche Fitness sind nicht notwendig. „Die Aufgaben einer Freiwilligen Feuerwehr sind so vielfältig, da ist für jeden etwas Passendes dabei.“ Kommandant Marcus Karl macht ein Angebot: „Einfach mal vorbeischauen – kostet nichts und tut nicht weh.“ Wer mehr erfahren möchte über den heißesten Wettstreit des Jahres und warum es sich auch ganz unabhängig davon lohnt, sich bei der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren, findet weitere Infos unter www.feuerwehrchallenge.de. Die Feuerwehren haben je eine WhatsApp-Nummer eingerichtet, an die Interessierte zwanglos und unkompliziert Fragen richten und Kontakt aufnehmen können.