Laufende Projekte und alte Probleme

Bei den Bürgerversammlungen in Windach, Hechenwang und Schöffelding referierte Bürgermeister Richard Michl zu den wichtigsten Themen des Jahres

Bei der Bürgerversammlung in Windach

Eine gute Gelegenheit, sich persönlich über die Aktivitäten der Gemeinde zu informieren und Fragen direkt an den Bürgermeister zu stellen: Bei den drei Bürgerversammlungen Ende Oktober und Anfang November in Windach und den dazugehörigen Gemeinden Hechenwang und Schöffelding nutzten viele Bürgerinnen und Bürger diese Möglichkeit. Wichtige Themen waren die laufenden Bauprojekte, aber auch die immer wiederkehrenden Ärgernisse wie fehlende oder schlechte Bürgersteige und Radwege sowie mangelnde Sicherheit für Fußgänger und vor allem Schulkinder an den Straßen.

Fakten und Zahlen

Zu Beginn jeder Veranstaltung stand ein Statusbericht von Bürgermeister Richard Michl mit aktuellen Zahlen und Informationen (siehe auch unser Kasten). Eine ganz wichtige und durchaus erfreuliche Information: Die Finanzen stehen nach wie vor gut, derzeit hat die Gemeinde rund 17 Millionen Euro auf dem Konto, was natürlich und bekannterweise vor allem den guten Steuereinnahmen aus den ansässigen Betrieben zu verdanken ist. Dennoch, so der Bürgermeister, gebieten die derzeitigen und geplanten aufwändigen Projekte einen umsichtigen Umgang mit den Finanzen. Hier ein paar Beispiele aus der Liste der Zahlen: Die Einwohnerzahl beträgt aktuell 3874, etwa 260 Personen sind weggezogen, etwa genau so viele hinzugekommen. Wie Richard Michl betont, ist es durchaus in seinem Sinn, nicht zu stark zu wachsen, um den dörflichen Charakter unserer Gemeinde beibehalten zu können. Die hiesige Grundschule wird von 388 Kindern besucht, 126 davon sind direkt aus Windach. Die Schulsanierung ist weitgehend abgeschlossen, die Kosten dafür belaufen sich auf rund 10 Millionen Euro. Zu den aktuellen Bauprojekten der Gemeindewerke: Der Bürgermeister freut sich über den Fortschritt bei der Renovierung der Schlosswirtschaft, sein Ziel ist „eine Fertigstellung bis zum Aufstellen des Maibaums.“ Auch am Schlossmarkt nehmen die Umbauten Formen an. Hier soll alles bis zum Sommer 2025 fertig werden. Was die Energieversorgung betrifft: Zum Thema Nahwärme Hechenwang gab es bereits im November (nach den Versammlungen) Gespräche mit Interessenten. Auch ein kleines Windrad sei im Gespräch, so erfuhr man, der Gemeinderat zeige dafür eine gewisse Bereitschaft.

Projekte und anstehende Aufgaben

Zu den anstehenden Aufgaben, so Bürgermeister Michl, gehören die mittelfristige Erweiterung der Krippe und die Einrichtung einer Ganztagesbetreuung für Schüler in 2026. Eine Mittagsbetreuung gibt es derzeit für etwa 80 Kinder. 2025 wird die Rathaussanierung begonnen – es geht um Barrierefreiheit, neue Toiletten, neue Böden etc. Auch soll der Mehrgenerationenbewegungspark in der Nähe des Friedhofs installiert werden. Die Planung Skaterpark läuft weiter, aktuell geht es um die Versiegelung der Flächen. Auch das seit langem diskutierte Projekt Leben und Wohnen in Alter wurde angesprochen, jedoch weiterhin ohne konkrete Zielsetzung.

Dank an Gemeinderat, Verwaltung, Bürger

„Ich bin mit meinem Gemeinderat sehr zufrieden“, so lobte der Bürgermeister die Zusammenarbeit. Er bedankte sich beim zweiten Bürgermeister Ingmar Bertling, bei der Verwaltung, den Mitarbeitern, der Feuerwehr, den Vereinen und Gruppierungen mit allen ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern. Dank geht auch an Pfarreiengemeinschaft mit allen dort Tätigen, an die Grundschule und nicht zuletzt an die Gemeindewerke mit Vorstand Florian Zarbo. Im Anschluss informierte Windachs Umweltmanager Dr. Daniel Gehr über Energiethemen wie die kommunale Wärmeplanung, Stromnetzanalysen, Energiequellen und anderes mehr.

Diskussionen in Windach: „Was bringt das?“

Bei der Bürgerversammlung in Windach wurde in der Fragerunde u.a. das Projekt Tankstelle und Rastanlage bei Schöffelding angesprochen und diskutiert. „Was würde das für uns bringen?“, wollten die Bürger wissen. Von Lärm, Schmutz und Belastungen war die Rede… und an dieser Stelle wurde dann auch gleich die Frage nach der Verwendung der gut sprudelnden Gewerbesteuern gefragt. Dazu gleich der Hinweis auf die Berichterstattung im nächsten Windacher (Anf. Februar 25), bei der die Statistiken und Zahlen aus der Jahresrechnung 2023 der Gemeinde genannt und analysiert werden. „Wir alle wollen an den Vorteilen teilhaben, da muss man dann auch mal Zugeständnisse machen!“, so mahnte Bürgermeister Richard Michl an die Vernunft. Aber er erläuterte auch: „Wir leben in einer Demokratie, wo man ein Schwert ansetzen kann.“ So seien zum Beispiel Bürgerbegehren zu ungewollten Vorhaben jederzeit möglich. Es wurde der Vorschlag gemacht, die Bürger vor der Entscheidung über eine so große Veränderung (Projekt Tankstelle/ Raststätte) zu befragen. Ein Thema war auch die Situation am Lehrerparkplatz in der Schule und, einmal mehr, die Verkehrslage in der Schützenstraße. Das Fehlen eines Gehwegs würde die Schulkinder jeden Tag gefährden. Auch die Einrichtung des geplanten kleinen Spielplatzes am „Spitz“ am Merowinger Weg wurde angemahnt, der Bürgermeister bat hierzu um weitere Vorschläge. Im Hinblick auf die Unfallsituationen auf der Autobahn und die vielen Einsätze unserer Feuerwehr auch nachts („Wer löst die Sirene aus?“) wurde gefragt, warum in diesem Bereich nicht auch 120 km/h wie in den Abschnitten vor und nach Windach eingeführt würde?

Die Themen in Hechenwang

Der Mangel an Radwegen kam u.a. in Hechenwang zur Sprache. Gefordert wird eine Möglichkeit, mit dem Rad sicher z.B. nach Windach oder auch Gemeinde 2024 in Zahlen Windach: Einwohnerzahl 3844 Geburten 25 Sterbefälle 26 Zuzug 256 Grundschule: 388 Kinder, 126 aus Windach 3 Kindergärten mit 155 Kindern Asyl: 2 Unterkünfte in Windach Finanzen: Kontostand 17 Millionen nach Utting zu kommen. Richard Michl wies in diesem Zusammenhang auf den Weg durch den Wald hin, der eigens für Radfahrer verbessert wurde. Aber auch die Gefahrensituation durch fehlende Bürgersteige im Ort wurde erörtert. So müsste man zum Beispiel auf Höhe der Gaststätte Saxenhammer aufpassen, nicht überfahren zu werden, meinte ein Kritiker. Ein anderer Bürger wies auf die Möglichkeit eines einseitigen Halteverbotes hin, was die Situationen ebenfalls entschärfen könnte. Der Bürgermeister versprach, die Möglichkeiten zu prüfen.

Dauerbrenner-Thema „Alter Wirt“ in Schöffelding

Die Diskussion um den „Schandfleck“ im Dorf ist altbekannt. Bei der Bürgerversammlung in Schöffelding wurde der Wunsch nach dem Abriss der maroden ehemaligen Gaststätte mehrfach geäußert. Noch immer kann die Gemeinde nicht handeln, da der Besitzer des Objektes nicht mitmacht. Bürgermeister Michl versprach, ein weiteres Mal nachzuhaken, denn auch bei ihm habe das Thema Priorität und er würde es gerne zumindest bis 2026 zum Abschluss bringen. Kritik gab es für den neuen Radweg von Windach nach Schöffelding und die dort vorhandene Spritzteerung, die als billige Lösung ohne dauerhaften Effekt angeprangert wurde. Das eigentlich für Schöffelding hochbristante Thema Tank und Rastanlage, das natürlich auch vom Bürgermeister in seiner Einführung angesprochen wurde, kam in der Diskussion so gut wie nicht zur Sprache – worüber sich erst ganz am Schluss ein Bürger aus der Zuhörerschaft wunderte. 

Petra Bäuerle Foto: Petra Bäuerle Sitzungstermine des Gemeinderats-und Tagesordnungen für 2025 finden Sie unter: www.vg-windach.de

Gemeinde 2024
in Zahlen
Windach:
Einwohnerzahl 3844
Geburten 25
Sterbefälle 26
Zuzug 256
Grundschule: 388 Kinder,
126 aus Windach
3 Kindergärten mit 155 Kindern
Asyl: 2 Unterkünfte in Windach
Finanzen: Kontostand
17 Millionen

Verwaltungsgemeinschaft
(mit Finning und Eresing):
Einwohnerzahl 7903
5 Kindergarten, 2 Schulverbände,
7 Feuerwehren